Das offene Buch
Ich – Du – Er – Sie – Es . . .
DAS OFFENE BUCH, 125 Textformen auf Hausfassaden und Objekten, Idee und Realisation Jürgen Blum, Stiftung Museum Hünfeld, Sammlung Jürgen Blum
(44) Annegret Heinl. Die persönliche Fürwörter, ich, du, er, sie ,es, wir, ihr, sie zählen in den meisten Sprachen zu den wichtigsten Wörtern der Grammatik. Sie werden in dieser Gruppierung an der Wand durch Farben und durch die Leserichtungen waagerecht und senkrecht unterschieden. Es entstehen Feinheiten der Deutung, etwa wenn das WIR eine Klammer bildet für DU und IHR
Katalog: Das befreite Wort im offenen Buch der Stadt Hünfeld, 2007
Hinter der Wand
DAS OFFENE BUCH, 125 Textformen auf Hausfassaden und Objekten, Idee und Realisation Jürgen Blum, Stiftung Museum Hünfeld, Sammlung Jürgen Blum
(38) Annegret Heinl, Jan Steklík. Sie beteiligten sich gemeinsam an einer Fassade ohne Fenster und Türen, auf der die Einrichtungen dahinter aufgezeigt wurden. Wie oft gehen wir an einer vermeintlich bedeutungslosen Wand vorbei, ohne uns vorzustellen, was sich dahinter befindet? Erst die Beschriftung der inneren Funktion weckt die Neugier, die vieles erzählen lässt. Wenn die Hauseinrichtungen sprechen könnten, würden Geschehnisse, die sich dort abspielten, Geschichten erzählen, die unsere Phantasie nicht wiedergeben könnte.
Katalog: Das befreite Wort im offenen Buch der Stadt Hünfeld, 2007
In einer Gemeinschaftsarbeit haben Annegret Heinl und Jan Steklík eine ausgezeichnete Idee realisiert. Offensichtlich bezeichnen sie mit den geläufigen Bezeichnungen „Treppe“, „Wohnzimmer“. „Esszimmer“, „Küche“, usw. den Auf- und Ausbau von Haus und Wohnungen. Sie lassen dadurch eine stumme Fassade transparent erscheinen. Bei den Lesern von Jürgen Blums „Offenes Buch“ dürfte diese Fassade grösste Zufriedenheit auslösen. Das Bezeichnende und das Bezeichnete liegen beispielhaft nah beisammen.
Eugen Gomringer: Das Offene Buch 3, Museum Modern Art, Sammlung Jürgen Blum